Regenwasser

Im Durchschnitt hat Deutschland ausreichend Niederschläge, um Grund- und Oberflächenwässer im Jahresmittel zu regenerieren und seinen Wasserbedarf zu decken. Eine direkte Regenwassernutzung ist jedoch unüblich. Andererseits wird Regenwasser vor allem im Zusammenhang mit Starkregenereignissen und Hochwasserschutz als Problem betrachtet. Nutzungsbezogene Speichertechnologien sind nicht zeitgemäß. Bei sogenannten „Regenrückhaltebecken“ handelt es sich um Speicherbecken für Regenwasser, das als Abwasser in Oberflächengewässer abgeleitet werden soll.

Für viele Anwendungen im privaten Gebrauch, für die Trinkwasserqualität nicht erforderlich ist, z.B. Gartenbewässerung oder Toilettenspülung, wird teilweise Regenwasser genutzt. Da es nur sehr gering verschmutzt ist und gegenüber Grund- und Oberflächenwasser weder Carbonate noch andere Mineralien enthält, weist es wesentliche Vorteile für viele Anwendungen auf. Daher kann es sich lohnen, auch in Regionen mit ausreichendem Wasserangebot Regenwasser zu erfassen und weiteren Nutzungen zuzuführen. So eignet sich Regenwasser beispielsweise ebenso gut wie Trinkwasser zur Klimatisierung von Räumen, zu automatisierten Feuerlöschzwecken durch Hochdruckvernebelung oder für Waschmaschinen.

Mit Hilfe angepasster Speichertechnik und bedarfsgerechter Filtrations- und Aufbereitungstechnik kann Regenwasser gewonnen und zur Enthärtung mit Trinkwasser vermischt werden. Ebenso ist es leicht möglich, aus Regenwasser Trinkwasser zu gewinnen. In vielen Regionen ist Regenwasser bereits eine bevorzugte Quelle zur Trinkwassergewinnung. Da Trinkwasser natürliche Stoffe enthält, die für den unbedenklichen Genuss des Wassers notwendig und zudem für die Ernährung wichtig sind, wie beispielsweise Kalzium, Magnesium, Natrium, Kalium, Hydrogencarbonat, Sulfat und Chlorid, muss Regenwasser für eine Nutzung als Trinkwasser mit Salzen versetzt werden. Das gilt ebenso für Wasser, das aus der Luftfeuchtigkeit gewonnen wird.