Trinkwasser

Als wichtigstes Lebensmittel zur Grundversorgung in jeglicher Zivilisation werden sehr hohe Anforderungen an Trinkwasser hinsichtlich chemischer Inhaltsstoffe und mikrobiologischer Beschaffenheit gestellt, damit die menschliche Gesundheit nicht gefährdet wird. Trinkwasser muss frei sein von Krankheitserregern und chemischen Stoffen, die Krankheiten verursachen können, und soll außerdem farblos, klar, kühl sowie geruchsneutral und geschmacklich einwandfrei sein.

Die zentralen Aufgaben der Wasserinfrastruktur sind die Aufbereitung von Rohwasser und die Bereitstellung von qualitativ ausreichendem Wasser für die kommunale und industrielle Versorgung.

95 Prozent des Trinkwassers in Deutschland stammt von zentralen Wasserversorgungsunternehmen und wird zu über 70 Prozent aus Grundwasser oder Uferfiltrat gewonnen. Die Aufbereitung dient besonders der Entfernung von Partikeln, Eisen und Mangan sowie der Enthärtung und der Desinfektion.

Der Umgang mit Trinkwasser in Industrienationen ist in der Regel verschwenderisch. Der Wasserverbrauch in Deutschland liegt bei ca. 120 Litern pro Kopf und Tag. In öffentlichen Wasserinfrastruktursystemen wird ausschließlich Trinkwasserqualität zur Verfügung gestellt, obwohl der tatsächliche Trinkwasserbedarf bei nur ca. 2 Litern pro Kopf und Tag liegt. Daneben wird Trinkwasser oder Wasser in vergleichbarer Qualität zum Zubereiten von Speisen und Getränken, zur Körperpflege, zum Geschirrspülen oder zum Wäschewaschen verbraucht. Größere Wassermengen werden auch für Zwecke genutzt, für die Wasser minderer Qualität ausreichend wäre, beispielsweise für Toilettenspülung, Gebäudereinigung oder zur Gartenbewässerung.

Mit entsprechenden Vorrichtungen wie Wasserspararmaturen oder -toiletten kann in jedem Haushalt Wasser gespart werden. Alternativen zur herkömmlichen Schwerkraftkanalisation sind Vakuum- oder Drucksysteme. Wasserspültoiletten können hierbei durch Vakuumtoiletten ersetzt werden, wie sie in Flugzeugen, Schiffen und Zügen oder in Haushalten einiger skandinavischer Länder bereits üblich sind. In Verbindung mit dezentralen oder semi-dezentralen Abwasserreinigungssystemen können zudem Kosten eingespart werden, die derzeit für die Instandhaltung der Abwasserkanalisation aufgewendet werden müssen.